An diesem Dienstag, den 22.11.2022 fand die Veranstaltung mit dem Titel „Bildung in der Krise. Was brauchen Studierende und Schüler:innen jetzt von der Politik?“ im Ostflügel der Universität Mannheim statt. Der Status quo der Bildung in Baden-Württemberg sollte in dieser Veranstaltung auf Herz und Nieren geprüft werden. Es sollten bildungspolitische Entscheidungen hinterfragt, überdacht und Lösungsansätze diskutiert werden.
Die Juso-Kreisvorsitzenden Nadja Fakesch und Hamun Zourmand sowie die anwesenden Interessierten diskutierten zusammen mit unserem Mannheimer Landtagsabgeordneten und bildungspolitischen Sprecher Stefan Fulst-Blei „Fünf Thesen zum Zustand der schulischen Bildung in Baden-Württemberg“. Denn nicht nur wegen der Corona-bedingten Herausforderungen, sondern auch vor dem Hintergrund fehlender politischer Zielstrebigkeit ist es zum jetzigen Zeitpunkt dringend geboten, den aktuellen Kurs in der Bildungspolitik zu hinterfragen und Kurskorrekturen vorzunehmen.
Ursprünglich war es vorgesehen neben der schulischen Bildung auch über Thesen zur akademischen Bildung sowohl auf Bundespolitischer als auch auf Landespolitischer Ebene zu debattieren. Aufgrund der lebhaften Debatte und den zahlreichen Beiträgen der engagierten Teilnehmer:innen, konnten diese Themenbereiche jedoch nicht im Rahmen der Veranstaltung besprochen werden, obwohl der ursprünglich geplante zeitliche Rahmen überzogen wurde. Dies ist definitiv ein Ausdruck der politischen Brisanz und gesellschaftlichen Relevanz dieser Debatte.
Zwischen 19:30 und 22 Uhr sprachen Jusos, Schüler:innen, Studierende und weitere Bildungsinteressierte aus unterschiedlichen Hintergründen über die Ursachen und Lösungsansätze für den gravierenden Lehrkräftemangel, Lernrückstände oder auch die gemischte Bilanz bei der Digitalisierung der Schulen. Im Zuge der Diskussion wurde neben der Schule auch immer wieder der Fokus auf Auszubildende und deren aktuelle Bedarfe und Forderungen an Bildungspolitiker:innen gelegt. Außerdem wurden Ideen zur Stärkung der beruflichen Bildung eingebracht, insbesondere um Arbeitskräfte besser auf die Transformation unserer Volkswirtschaft hin zu nachhaltigeren Produktionsprozessen und digitalem Arbeiten weiterzubilden.
Eine Forderung, die während der Veranstaltung immer wieder aufkam, war den Schüler:innen mehr Zeit zum Lernen zu geben. Die Wiedereinführung von G9 ist daher eine spannende politische Forderung, die auch über die Veranstaltung „Bildung in der Krise“ hinaus verlautbar sein wird.