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Ja zur Lebenswerten Innenstadt. Verkehrsversuch „Neue Wege. Mehr erleben in der City.“ fortsetzen!

In den letzten zwei Monaten hat sich die Verkehrsführung in der Mannheimer Innenstadt verändert. Der Verkehrsversuch, welchen die Stadt Mannheim im Rahmen des Projekts „Neue Wege. Mehr erleben in der City.“ durchführt, hat das Ziel den Durchgangsverkehr aus der City herauszuhalten. Wir Jusos Mannheim unterstützen dies und fordern, im Gegensatz zur Jungen Union Mannheim, dass dieses Projekt fortgesetzt wird. Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und lebenswerten Innenstadt für alle ist dies ein wichtiger Schritt.

Die bauliche Einrichtung des Verkehrsversuches wurde gerade erst abgeschlossen. Darum beginnt nun erst die Zeit, in der es die Auswirkungen zu beobachten gilt. Wir begrüßen es, dass die Stadtverwaltung eng mit den Händlern in Kontakt steht, sowie den Verkehr kontinuierlich beobachtet und bereit ist, flexibel Anpassungen vorzunehmen. „Für uns erreicht der Verkehrsversuch bereits jetzt sein Ziel“, so die Kreisvorsitzende der Jusos Mannheim, Nadja Fakesch. „Fakt ist: Menschen haben ihre Gewohnheiten und werden eine Weile brauchen, bis sie sich an die neuen Wege gewöhnt haben. Besonders die neue reine Fahrradstraße wird noch nicht ausreichend als solche erkannt. Wir sind allerdings zuversichtlich, dass sich die Stadtverwaltung dieser Eingewöhnungsphase im Vorfeld bewusst war und freuen uns insbesondere über die neuen Sitzgelegenheiten in der Innenstadt. Auf dem Weg zu einer klimagerechten Stadt dürfen wir jetzt keine unnötigen Rückzieher machen, sondern müssen mit Blick nach vorne an nachhaltigen Lösungen arbeiten, wie wir in Zukunft zusammen in einer Großstadt wie Mannheim leben wollen.“

„Es wurde zu jeder Zeit offen von der Stadt kommuniziert, in welcher Reihenfolge die Bauabschnitte erfolgen und dass alle Parkhäuser jederzeit erreichbar bleiben. Die verminderte Kaufkraft der Leute aus Mannheim und der Umgebung hängt nicht von einer veränderten Verkehrsführung, sondern von der drohenden Wirtschaftskrise wegen des mitten in Europa tobenden Krieges ab“, ergänzt Hamun Zourmand, Kreisvorsitzender der Jusos Mannheim. „Zu keiner Zeit hat es ein Verkehrschaos gegeben. In der Erbprinzenstraße kommt es seit Jahren am Wochenende zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen am Wochenende. Das Ziel dieses Projektes ist es nicht Händler oder Autofahrer zu schikanieren, sondern mit erhöhter Aufenthaltsqualität dafür zu sorgen, dass die Besucherinnen und Besucher sowie Anwohnerinnen und Anwohner in unserer Stadt im Mittelpunkt stehen. Mannheim gehört den Menschen und nicht den Autos.“

Innenstädte sind schon immer Orte des urbanen Lebens. Handel, Kultur, Wohnen, Arbeit, Tourismus und das konstante Aufeinandertreffen auf engem Raum gehören zum innerstädtischen Leben dazu. Genau diese Lebendigkeit und Mischung der Nutzungen bringt es mit sich, dass sich Innenstädte laut dem Deutschen Städtetag in einem andauernden Prozess des Wandels befinden. Standardisierte Einkaufsstraßen verlieren zunehmend ihre Anziehungskraft, denn mit dem Besuch von Innenstädten wird heute nicht mehr der reine Einkauf, sondern das Bedürfnis nach Freizeitgestaltung, Unterhaltung und sozialem Austausch verbunden. Somit stehen Innenstädte vor einem grundlegenden Umbruch, wenn sie weiterhin Kaufkraft binden sollen. Wir sehen in der Unterbrechung des Durchgangsverkehrs genau diesen Umbruch im Kommen. Dieser wird langfristig auch den Händlern zugutekommen. Weniger parkende Autos, mehr Grün – genau das braucht Mannheims City jetzt.