Problem 1: Die Veranstalter
Das IOC und die FIFA machten in letzter Zeit viel Negativschlagzeilen: Geldwäsche, Korruption, Wettskandale, Dopingaffären, die Liste ist lang.
Und das ist eigentlich schade, denn gerade diese Organisationen warben für Toleranz und Vielfalt, gegen Rassismus, ein respektvolles Miteinander und zuletzt führte das IOC sogar ein Flüchtlingsteam bei der Olympiade ein: Leider haben die Verbände durch ihr unmoralisches Handeln dafür gesorgt, dass diese Kampagnen unglaubwürdig geworden sind.
Problem 2: Die Austragungsorte
Die Austragung der Olymoischen Spiele oder der Fußball-Weltmeisterschaft steigern das internationale Ansehen eines Landes. Außerdem wird die Wirtschaft durch große Investitionen, hohe Werbeeinnahmen und steigenden Tourismus befeuert.
Jedoch: Autokratische Staaten nutzen die Veranstaltungen zu ihren eigenen Gunsten. Das geht dann so weit, dass die Vergabe manipuliert und alles mögliche getan wird, damit ein Land so gut wie möglich dasteht. Deshalb unterdrücken Sie die in einem Land vorkommenden Probleme, aber (politische) Probleme verschinden nicht einfach.
Die Olympischen Winterspiele in China
Seit 2017 geht China gegen die ethischen und religiösen Minderheiten der Uiguren in der Region Xinjiang vor. Den Uiguren droht Internierung, „Umerziehung“, Zwangsarbeit, sexuelle Gewalt, Einschränkung des religiösen Lebens, Trennung von Eltern und Kindern bis hin zu aufgezwungenen Schwangerschaftsabbrüchen. Natürlich leugnet das chinesische Zentralkomittee diese Vorwürfe.
Außerdem: Menschenrechtsverletzungen, totalitäre Überwachung des eingenen Volkes, der Einsatz von Sicherheitskräften in Hongkong zur Unterdrückung der dortigen Proteste.
Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar (im Winter!)
Mehrere Recherchen ergaben, dass die WM-Vergabe nach Katar gekauft worden sei und das ergibt auch Sinn, bedenkt man, dass Katar keine „Fußballnation“ ist und die klimatischen Bedingungen in diesem Land nicht für Hochleistungssport geeignet sind.
Beim Station- und Infrastrukturausbau rekrutiert Katar Arbeitsmigrant*innen aus Indien, Bangladesch, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Die Arbeitsbedingungen für die Migrant*innen sind so schlecht, dass laut Recherchen des Guardian, seit 2011 bis Herbst 2020 mindestens 6751 Arbeitsmigrant*innen verstorben sind. Die Tode werden seitens der Regierung vertuscht. Kater ist außerdem ein Staat, der beispielsweise Homosexualität unter Strafe stellt.
Wenn man also solche Sportveranstaltungen unterstützt, dann hilft man gleichzeitig diesen Staaten, ihr internationales Ansehen und die Wirtschaftskraft zu steigern. Deshalb lehnen wir Jusos Mannheim die aktuellen Winterspiele und die kommende Fußball-Weltmeisterschaft ab und solidarisieren und mit allen Leidtragenden!